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Zinskommentar KW 40 2020

Crestfinanz -Newsletter 21.10.2020 - "Die EZB steht weiter bereit, den wackligen Aufschwung nach der Corona-Krise in der Euro-Zone zu stützen“ so äußerte sich Christine Lagarde direkt am Montag.

Sie sprach am Montag in einer Videoschalte bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des Europaparlaments davon, dass sich die Erholung “unvollständig, unsicher und holprig” vollziehe. Der EZB-Rat werde alle Informationen sorgfältig sichten und dabei auch den Wechselkurs miteinbeziehen. Es sei klar, dass er sich dämpfend auf die Inflation auswirke. Falls es nötig werde, sei die EZB auch bereit, ihre Instrumente anzupassen.
Lagarde betonte, die EZB sei nicht zufrieden mit der Situation, dass ihr Inflationsziel von knapp zwei Prozent verfehlt werde. Die Notenbank habe in der Vergangenheit aber bewiesen, dass sie ihre Instrumente erfolgreich nachschärfen könne - sei es eine Änderung des Fokus oder auch eine Erhöhung des Volumens ihrer Maßnahmen: „Die EZB sei immer darauf vorbereitet, solche Schritte zu unternehmen, um ihrem Mandat nachzukommen.“ Dieser Satz wurde ausdrücklich betont und soll auch nachhaltig gelten. Die EZB strebt knapp unter zwei Prozent Inflation als Idealwert für die Wirtschaft an. Dieses Ziel wird aber bereits seit Jahren verfehlt. Im August waren die Verbraucherpreise wegen billigerer Energie sogar um 0,2 Prozent gesunken. Es war das erste Mal seit 2016, dass die Inflation wieder ins Minus rutschte.
Die EZB hatte auf ihrer Sitzung im September nach mehreren großen Stützungsschritten allerdings keine neuen Maßnahmen beschlossen. Sie hatte ihr Corona-Notprogramm PEPP erst im Juni aufgestockt - von zuvor 750 Milliarden auf 1,35 Billionen Euro. Lagarde sagte vor dem Ausschuss, das Programm erweise sich als “äußerst effizient und hilfreich”.

Die Antwort aus Deutschland ließ nicht lange auf sich warten.
Die Chefvolkswirte der Sparkassen warnen vor zu lange dauernden Krisenmaßnahmen durch die Europäische Zentralbank (EZB). „Es gilt jetzt darauf zu achten, dass die Volkswirtschaften nicht auf Dauer abhängig werden von diesen Sondermaßnahmen aus der akuten Krisensituation“, sagte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft DekaBank am Dienstag. Die Wirtschaft brauche eine perspektivische Normalisierung. „Nach Beendigung des Corona-Ausnahmezustands, die nach heutiger Sicht schwer abschätzbar ist, muss auch an der Herstellung geldpolitischer und finanzpolitischer Normalität gearbeitet werden.“
Bereits im Vorfeld haben die Notenbanken signalisiert, eine mögliche Inflation von bis zu drei Prozent in Kauf nehmen zu wollen, um wieder „mehr Flexibilität“ in Sachen Geldpolitik für die kommenden Jahre zu gewinnen. Die FED hatte diese geänderte Position bereits vor einigen Wochen publiziert und auch die etwas defensiver agierende EZB hat nun vorsichtig nachgezogen.

 

 



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